Hp. Sickenhofen *

Alter Wunsch nach einer Bahnhaltestelle in Sickenhofen.
(von Helmut Mahr)

Schon beim Bau der “ Ludwigsbahn“ von Darmstadt nach Aschaffenburg in den Jahren 1856 bis 1858 , wollten die Sickenhöfer nach mündlichen Überlieferungen einen Bahnhaltepunkt zwischen Sickenhofen und Hergershausen der für beide orte gedacht war. Die Eröffnung des Zugverkehrs zwischen Darmstadt und Aschaffenburg war am 25. Dezember 1858 . Seit dieser zeit fahren die Züge im wahrsten Sinne des Wortes an Sickenhofen vorbei. Die Einwohner von Sickenhofen heute den dringenden Wunsch nach einer Haltestelle für Personenzüge . Schon im Jahr 2003 berichtete die Presse das die Haltestelle Sickenhofen für den Rhein-Main-Verkehrsverbund und bei der DADINA beschlossene Sache ist. Alle Sickenhöfer hoffen , das der Plan in Kürze umgesetzt wird. Durch die zwei Neubaugebiete mit einem Vorraussichtlichen Einwohnerzuwachs von von zirka 600 Personen haben sich die Chancen für einen Halt verbessert.

In einem Antrag der ehemals selbst ständigen Gemeinde Sickenhofen an das Reichsbahnbetriebsamt Darmstadt, sowie das Landratsamt Dieburg vom 31.März 1947, wurde argumentiert, dass von Sickenhofen täglich 160 Berufstätige die Bahn nutzen. Um die Kosten der Bahn für das Vorhaben niedrig zu halten, machte die Gemeinde Sickenhofen vorab folgende Zugeständnisse:

° Die Gemeinde stellt das erforderliche Gelände für die Bahnsteige kostenlos zur Verfügung.

° Die Gemeinde verpflichtet sich,die erforderliche Füllmasse für die Bahnsteige kostenlos zu stellen und auch anzuschütten.

° Das erforderliche Holz für die Wartehalle wird von der Gemeinde kostenlos gestellt. 

°Ausserdem ist die Gemeinde bereit sich an der Finanzierung zu beteiligen, worüber vorherige Vereinbarungen zu treffen wären.

Dieser Antrag wurde vom Landratsamt sowie vom Reichsbahnbetriebsamt mit positiven Stellungnahmen an die Reichsbahndirektion Frankfurt weitergeleitet. Die Erfolgsaussichten waren zunächst auch vielversprechend . Geplant war , das täglich je 4 Züge aus Richtung Darmstadt und Aschaffenburg in Sickenhofen halten sollen. Drei Jahre nach der Antragsstellung, im April 1950, berichtete die Babenhäuser-Zeitung: “ Für die Errichtung eines Bahnhofes Sickenhofen hat die Gemeinde bereits 13.000 Mark in Rücklage gestellt. Das Gebäude soll rechts von der Straße nach Langstadt errichtet werden, dazu kommen Bahnsteige in beiden Fahrtrichtungen “ Letztlich scheiterte das Projekt doch, trotz weitgehender Zugeständnisse der Gemeinde Sickenhofen , da die laufenden Betriebskosten der Bahn zu hoch erschienen. In Sickenhofen gab es 2 Übergänge die mit Schranken und Personal gesichert wurden (Bahnübergang auf der Straße zum Sickenhöfer See , Bahnübergang an der Hauptstraße)

– 02.06.2003 Freitod : 17-Jähriger warf sich vor den Zug (Bahnstrecke war fast zwei Stunden gesperrt)

Am Montagabend hatte sich ein junger Mann am Bahnübergang in Sickenhofen vor den fahrenden Zug geworfen. Der Lokführer hatte noch eine Schnellbremsung eingeleitet, aber der Zug überrollte den 17-Jährigen, er wurde sofort getötet . Es sei eindeutig Freitod gewesen, so die Polizeipressestelle auf anfrage der Offenbach Post . In der nähe der Unglückstelle hatten die Beamten einen Abschiedsbrief gefunden. Zeugen hatten gegen 21.15 Uhr beobachtet , dass der Jugendliche noch die Arme in die Höhe gerissen hatte und sich dann direkt vor den heranbrausenden Zug geworfen hatte. Ein Notfallseelsorger kümerte sich um den Lokführer, der von einem Kollegen abgelöst wurde, wie die Pressestelle des BGS auf anfrage mitteilte. Statistisch gesehen , habe ein Lokführer während seines Berufslebens drei bis vier Mal mit einem solchen Unglückfall zu tun, so der Behördensprecher . Insgesamt hatte der Zug zwei Stunden Verspätung , sechs weitere Züge waren ebenfalls betroffen . Drei Züge mussten über Hanau umgeleitet werden . Die Bahnstrecke Darmstadt-Aschaffenburg war bis kurz vor 23 Uhr komplett gesperrt.

Bericht vom 14.08.2006

Die Offenbach-Post berichtet heute über das vorhaben von Stadt , Land und Deutscher Bahn AG. Die Bahn möchte in den kommenden Monaten den BÜ modernisieren und für Fußgänger sicherer machen. Der Kreis hat daür 367.000 Euro zu verfügung gestellt, auch bei der Stadt stehen Mittel zur Verfügung insgesamt 150.000 Euro . In dem Umbau sollen zusätzlich ein Geh und Radweg mit einbezogen werden , sowie Fußgänger Schranken und ein akustisches Klopfzeichen sowie besonders gerifelter Boden mit Farbkontrasten und einem neuen Schalthaus mit Schaltungstechnik.