– Im Jahr 1857 gab es einige Schwierigkeiten beim Bau der Trasse , so mussten im Januar 1857 , 200 Arbeiter entlassen werden , weil die Gemeinde Mainaschaff hartnäckig die Herausgabe ihres Landes für den Bau verweigerte.
– In einer Zeitungsmeldung vom 24. Oktober 1857 , wurde berichtet:“ Der Bau der Main-Brücke bei Stockstadt schreitet rüstig vorwärts . Sechs Pfeiler sind bereits zu voller Höhe gediehen, an Dreien werden die oberen Steine aufgebraucht, während an der Fundation des letzten auf dem Mainaschaffer Ufer liegenden Pfeilers, bei welchem der Wasserzudrang nur mit Hilfe einer Dampfmaschine bewältigt werden kann , mit macht gearbeitet wird.
– 30.12.1858 Eröffnung der Strecke Aschaffenburg-Darmstadt
Am 19.03.1909
Die Grunderwerbungen für die neue Haltestelle durch die Staatsbahn haben begonnen. Auch ist schon die Grundauffüllung durch die Perrons in vollem Gange, so daß zu erwarten ist, daß die so ersehnte Haltestelle dem Verkehr eröffnet werden kann.
Am 07.07.1909
Mit dem heutigen Tage ist die Haltestelle Mainaschaff dem Personenverkehr übergeben worden. Ursprünglich war vorgesehen, in Mainaschaff halten zu lassen für die Richtung nach Babenhausen nur einen Zug am Spätnachmittage und einen am Abend, und für die Richtung nach Aschaffenburg nur 2 Vormittagszüge. Dem vom hiesigen Handelsgremium geäußerten Wunsche, in jeder Richtung 2 weitere günstig gelegene Züge in Mainaschaff halten zu lassen, hat die Eisenbahndirektion Mainz in dankenswertem Entgegenkommen Rechnung getragen. Darüber hinaus haben noch Zug 653 (Aschaffenburg ab abends um 7.20 Uhr) und Arbeiterzug 740 (Aschaffenburg an abends 6.31 Uhr), letztere in Folge der aus Arbeiterkreisen laut gewordenen Wünsche, Aufenthalt in Mainaschaff erhalten. In der Richtung nach Babenhausen halten in Mainaschaff nunmehr die Züge, die in Aschaffenburg abfahren morgens 5.44 Uhr, nachmittags 12.35 Uhr, 5.50 Uhr und abends 7.20 Uhr und 8.55 Uhr. In der Richtung Aschaffenburg halten in Mainaschaff die Züge, die hier eintreffen morgens 6.40 Uhr, 8.55 Uhr, nachmittags 12.54 Uhr und abends 6.31 Uhr und 7.39 Uhr. Hoffentlich findet die neue Station auch eine rege Benutzung.
Am 10.07.1909
Die Eröffnung der Haltestelle fand heute morgen unter lebhafter Anteilnahme der Ortsbevölkerung statt. Zu dem ersten Personenzuge, der in der Richtung nach Aschaffenburg für die neue Station hielt, hatte sich die Gemeindeverwaltung eingefunden, der sich eine stattliche Anzahl von Gemeindeangehörigen angeschlossen hatte. Die Schuljugend, die sich, mit Fähnchen in den Landesfarben ausgestattet, unter Führung ihrer Lehrer ebenfalls eingestellt hatte, begrüßte mit einem vielstimmigen Hoch aus frischen Kehlen den ersten einfahrenden Zug. Die Dorfkapelle aber brachte dem ersten Zuge einen kräftigen Tusch. Die lebhafte Anteilnahme der Bevölkerung an der Eröffnung der neuen Haltestelle zeigt, daß man der Bedeutung des Ereignisses für die Gemeinde wohl zu würdigen weiß. Die Anteilnahme wurde auch gleich durch die Tat bekundet. Der erste Zug nach Aschaffenburg erhielt in Mainaschaff einen Zugang von 92 Fahrgästen, und der zweite einen solchen von 20 Personen. – Hoffentlich macht auch die bayersiche Postverwaltung von der neuen Verkehrsgelegenheit baldigst für den Postdienst Gebrauch.
Am 14.10.1909
Haltestelle Mainaschaff, Am 10. Juli ds. Jhr. ist die Haltestelle Mainaschaff dem Personenverkehr übergeben worden. Ursprünglich war vorgesehen, in Mainaschaff halten zu lassen in der Richtung nach Babenhausen ein Zug am Spätnachmittag und einer am Abend, in Richtung Aschaffenburg aber nur 2 Vormittagszüge. Dem vom Handelsgremium geäußerten Wunsch, in jeder Richtung 2 weitere günstig gelegene Züge in Mainaschaff halten zu lassen, ist von derEisenbahndirektion Mainz mit Eröffnung der Haltestelle Folge gegeben worden. Darüber hinaus läßt die Eisenbahndirektion zum Teil bereits seit der Eröffnung der Stelle, zum Teil mit Beginn des Winterfahrplanes noch weitere Züge in Mainaschaff halten. Das Handelsgremium sieht sich veranlaßt, das Entgegenkommen der Eisenbahndirektion Mainz dankend anzuerkennen.